FEUERWEHREN Harald Bott übergab Führung in Linden nach 25 Jahren an Thorsten Bücking
LINDEN – (ee). Der dienstälteste Stadtbrandinspektor im Kreis, Harald Bott, verabschiedete sich gestern Abend in Linden. Bott lenkte seit einem Vierteljahrhundert die Geschicke der beiden Stadtteilwehren. Sein Nachfolger wird der Leihgesterner Wehrführer Thorsten Bücking, der gegen Sebastian Weiß aus Großen-Linden antrat. Bücking erhielt in geheimer Wahl während der Feuerwehrdienstversammlung 40 von 76 Stimmen.
Noch bis zum 17. März ist Bott offiziell im Amt, der aus den Händen des Kreisbrandinspektors Mario Binsch und des Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Gießen, Michael Weber, das Deutsche Feuerwehrehrenkreuz in Gold erhielt. Sein Nachfolger,der 40-jährige Bücking, hatte vor seiner Wahl angekündigt, eine gemeinsame Ausbildung und gemeinsame Übungen anzustreben und auch über eine gemeinsame Tagesalarmierung nachzudenken, „denn nur gemeinsam sind wir stark“.
Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Harald Will informierte Bott letztmals in der gemeinsamen Dienstversammlung der Lindener Brandschützer über die Einsätze. Wie bereits 2009 angekündigt, stellte sich Bott nicht mehr zur Wiederwahl.
Die 85 Lindener Brandschützer, darunter neun Frauen, wurden im vergangenen Jahr zu 29 Brandeinsätzen und 45 Hilfeleistungen gerufen, bei denen acht Personen, darunter vier Verletzte, gerettet wurden. Für eine Person kam jede Hilfe zu spät.
Die Feuerwehrleute rückten zu 17 Klein- und vier Mittelbränden aus. Insgesamt gab es 127 Alarmierungen.
45 junge Brandschützer werden in den Jugendfeuerwehren ausgebildet. Sieben Kinder gibt es in der Minifeuerwehr und 46 Mitglieder in den Ehren- und Altersabteilungen. Zur Ausrüstung teilte Bott mit, dass im vergangenen Jahr eine 36 Jahre alte Tragkraftspritze ersetzt werden musste und die erforderlichen digitalen Funkgeräte beschafft wurden. Ein TLF (Tanklöschfahrzeug) 4000 (Liter) konnte für das ausgediente TLF 24/50 (zusätzlicher Schaumtank) in Dienst gestellt sowie in Ersatzbeschaffung ein neues Mannschaftstransportfahrzeug in Leihgestern. Zwölf der 40 Atemschutzgeräteträger trainierten einsatznah im Brandübungscontainer. „Wir müssen auch die körperliche Fitness beachten und fördern, wir bieten daher in den Dienstplänen sportliche Betätigungen an.“ Dabei lobte er vor allem die sehr aktive Wettbewerbsmannschaft aus Leihgestern, die gute Platzierungen und Pokale errang.
Angehende Schulkinder wurden in den Kindergärten im Rahmen der Brandschutzerziehung unterwiesen sowie der Verkehrssicherheitstag an der Anne-Frank-Schule (AFS) besucht.
Mit einem dritten Platz wurden die Gemeinschaftsaktivität der Feuerwehren Großen-Linden und Heuchelheim beim „Innovationspreis der Stadtwerke Gießen für mittelhessische Feuerwehren“ mit der Aktion „Fit fürs Feuer“ belohnt. In Leihgestern wurde ein CTIF-Wettkampf mit 14 Gruppen aus mehreren Bundesländern veranstaltet.
In einer neuen Satzung findet sich erstmals die Aufnahme in die Einsatzabteilung auf Probe.
Im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit wird in Großen-Linden ein Fahrzeugkonzept erarbeitet.
Zum Feuerwehrmannanwärter befördert wurden Christophe Furtado, Moritz Jäger, David-Steve Mantzer, Simon Mutz und Lorenz Wurm, zum Feuerwehrmann Florian Appelt, Oliver Eberhard, Alexander Faber, Lukas Jäger, Dr. Dirk Krambrich, Nicolas Schlüter, Johannes Wolfram und zur Feuerwehrfrau Lena Moos, Birgit Peter und Sabine Wolf. Hauptfeuerwehrmann dürfen sich jetzt Sascha Karl, Felix Kirchhöfer und Markus Peter nennen. Hauptfeuerwehrfrau wurde Janina Krack. Weiterhin wurde Dennis Lux zum Löschmeister, Mark Arnold, Jochen Jobmann und Dominik Schäfer zum Oberlöschmeister und Markus Trinklein zum Hauptlöschmeister befördert.
Seitens des Bezirksfeuerwehrverbandes Hessen-Darmstadt erhielten Thomas Morneweg, Carsten Rieger, Daniel Reitz, Marko Rühl, Thomas Schmitt und Sven Wirth für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst das Ehrenzeichen in Bronze sowie Harald Bott und Winfried Keßler für 40 Jahre das Ehrenzeichen in Silber.
Für 25 Jahre aktive Feuerwehrtätigkeit wurden Andre Cavael, Sven Hanel und Martin Wolf mit dem Brandschutzehrenzeichen des Landes Hessen in Silber und für 40 Jahre Matthias Appelt mit dem Brandschutzehrenzeichen in Gold ausgezeichnet.
Quelle: Giessener-Anzeiger