Unterrichtsblock Technische Hilfeleistung Verkehrsunfall


In den vergangenen drei Wochen haben wir uns als Feuerwehr Linden intensiv mit dem Thema Technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen (kurz: TH-VU) beschäftigt. An insgesamt 5 verschiedenen Terminen wurde hierzu ein interessantes, abwechslungsreiches Themengebiet abgearbeitet.

Los ging es am Montag, den 26.08. mit einem theoretischen Überblick in die Materie, was wir bei einem Verkehrsunfall alles beachten müssen und wie wir man eine patientenorientierte Rettung durchführt. Hier wurde auf die Schwerpunkte der Eigensicherung unserer Einsatzkräfte, der Abstimmung mit dem Rettungsdienst an einer Einsatzstelle und die verschiedenen Rettungsmodi (schnelle und schonende Rettung sowie Sofortrettung) besonderen Wert gelegt.

In der Woche danach wurde in einer Stationsausbildung die Handhabung einiger technischer Geräte wie zum Beispiel dem hydraulischen Rettungsgerät (was in der Presse gerne immer als „schweres Gerät“ betitelt wird), dem Glasmanagment oder den Sicherungs- und Stabilisierungsmöglichkeiten an einem Fahrzeug.

Die Stationsausbildung sollte eine solide Vorbereitung für den Ausbildungssamstag (07.09.) liefern. An diesem Samstag wurden in 6 Stunden 4 PKW’s in verschiedensten Unfalllagen, sei es auf allen 4 Rädern, auf Seitenlage oder gar in Dachlage, bearbeitet und unsere treuen Dummys gerettet. Zur Information: um möglichst Einsatzrealistisch zu üben haben die Dummys teilweise ein Eigengewicht von 80 kg. An diesem langen Tag konnte auch wirklich jeder mitanpacken und so konnte ein fingierter Unfall in aller Ruhe und in allen Details durchgearbeitet werden. Von der Erkundung der Einsatzlage, dem Sichern der Fahrzeuge, Erstmaßnahmen wie z.B. Erstöffnungen durch das Zerstören der Scheiben, verschiedenste Fahrzeugöffnungen schaffen um selbst in das Innere der verunfallten PKW’s zu gelangen und natürlich schlussendlich die Befreiung und Rettung unserer verunfallten Dummys.

Ein paar Tage zuvor hatten noch unsere Führungskräfte einen Ausbildungsabend, wo es um die Erkundung einer solchen Unfallstelle ging mit dazugehöriger Befehlsgabe und der für alle Rettungskräfte so wichtigen „Ordnung des Raums“. Zur Erklärung, als Ordnung des Raums versteht man die örtliche Strukturierung der Einsatzstelle, dass sowohl Fahrzeuge sich nicht gegenseitig Wege versperren aber auch die benutzten Gerätschaften und das Personal sich in einem optimalen Bereich zur Einsatzstelle befinden. Denn ein zu großer Abstand bedeutet unnötigen Zeitverlust aber ein zu geringer bedeutet Chaos und Unordnung an der Einsatzstelle und damit ein erhöhtes Unfallrisiko.

Zum Abschluss wurde am gestrigen Montagabend noch eine Einsatzübung mit zwei verunfallten PKW’s durchgeführt. Hierzu wurden von unseren Ausbildern und deren Helfern die PKW’s in eine entsprechende Lage gebracht und unsere Einsatzkräfte wurden dann zu der Übungsstelle gerufen und sollten den „Einsatz“ unter möglichst realistischen Bedingungen und Zeitmanagement bearbeiten. Hierbei lag ein PKW mit dem eingeklemmten Fahrer auf der Seite und ein zweiter, vollgesetzter Klein-PKW stand auf allen 4 Rädern. Eine Schwierigkeit lag auch hier, dass unsere Kräfte entscheiden mussten, dass einige „Verletzte“ eine Sofortrettung benötigten, während andere möglichst schonend aus den PKW’s zu retten waren, um weitere Verletzungen zu vermeiden.


In der abschließenden Übungskritik lobten unsere beiden Ausbilder Patrick Mus (Großen-Linden) und Marc Bausch (Leihgestern) die zügige und ordentliche Arbeit unserer Einsatzkräfte. „Man sieht, dass die Ausbildungsziele für diese Unterrichtseinheiten erreicht wurden und wir haben auch schon Ideen für den nächsten Unterrichtsblock TH-VU“, so die beiden Kameraden, die auch auf Kreisebene als Kreisausbilder im Bereich Technische Hilfeleistung tätig sind. Auch die teilnehmenden Kameraden waren sehr zufrieden und lobten die spannende und lehrreiche Unterrichtseinheit.

Abschließend geht ein Dank geht an die Laiendarsteller bei der Einsatzübung, der Kreisausbilderin M. Finck für die Hilfe am Ausbildungssamstag, allen weiteren Helfern und den Fotografen D.Schäfer sowie M.Bausch.



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