Linden (gbp). 106 Einsatzkräfte aus dem Landkreis mit 21 Fahrzeugen von Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz fahren zum Katastrophenschutz-Einsatz nach Sachsen. Auch neun Einsatzkräfte der beiden Lindener Feuerwehren machten sich um Mitternacht mit dem Einsatzfahrzeug LF 10/6 auf den Weg.
Zu einer spontanen Lagebesprechung am gestrigen Abend fanden sich der Lindener Stadtbrandinspektor Harald Bott, dessen Vize Harald Will, Bürgermeister Jörg König und die Wehrführer Thorsten Bücking (Leihgestern) und Jens Wolfram (Großen-Linden) am Feuerwehrgerätehaus ein.
Bott sagte, Sachsen habe ein Hilfeersuchen an das Land Hessen gestellt, das nun aus neun Landkreisen, die nicht selbst vom Hochwasser betroffen sind, 600 Einsatzkräfte entsendet. Für die Lindener eine spontane Aktion, Bott wurde um 17 Uhr per Mail benachrichtigt. Man müsse mit einer Einsatzdauer von fünf bis sieben Tagen rechnen.
Den neuen Lindener Bürgermeister Jörg König erreichte an seinem ersten Arbeitstag ein Hilferuf aus Machern, der sächsischen Partnerstadt Lindens. Seine Amtskollegin Doreen Lieder, die noch am Wochenende zum Bürgermeisterabschied in Linden war, habe ihm eine erschütternde Schilderung der katastrophalen Lage vor Ort gegeben. Zwei Ortsteile stünden unter Wasser; einer davon liegt in einer Mulde unterhalb des Wasserspiegels, wo das Wasser nicht von selbst ablaufen kann. Die Macherner stünden der Situation hilflos gegenüber, momentan könne man nur abwarten. Die Prognose sei, dass es schlimmer wird als bei der Hochwasserkatastrophe 2002.
Sorge um Partnerstadt Machern
»Ich bin erschüttert und richtig entsetzt«, sagte König, der den Einsatzkräften für ihre spontane Bereitschaft dankte. »Es ist gut und richtig, in dieser Situation zu helfen. Ich drücke ihnen die Daumen«. Er bleibe in täglichem Kontakt mit Machern. Je nachdem, wie sich die Situation entwickelt, könnte Linden kurzfristig weitere Hilfe organisieren. Welche Maßnahmen und Hilfeleistungen die Helfer vor Ort leisten müssen, ist noch nicht klar. Unter Leitung von Wehrführer Thorsten Bücking sind die Einsatzkräfte Sven Meyer, Ralf Linke, Jürgen Laux, Martin Wolf, Marko Rühl, Felix Kirchhöfer, Florian Appelt und Lukas Jäger zum Hilfeeinsatz nach Sachsen gefahren.